Es heißt, dass der Dschungel von Generis jeden verändert, der ihn betritt.
„Wunderschöne Tiere, nicht wahr?“ Der Ithorianer streichelte fast schon zärtlich über die Flanke des mächtigen, grün geschuppten Tieres, das daraufhin einen kehligen Laut von sich gab, ganz offensichtlich ein Zeichen der Zufriedenheit und des Wohlwollens. Terrio bewunderte den Varactyl noch einen Moment länger. Es waren wahrhaft schöne Tiere. Besonders die bunt schillernden Federn am Kopf, die sich bis hinunter zum Schwanz erstreckten, gaben diesen Geschöpfen einen gewissen Hauch exotischer Eleganz. „Wie alt ist er?“, fragte der junge Mann schließlich. Der Ithorianer gab einen verzerrt klingenden Laut von sich, den sein auf den Kopf geschnalltes und an den Mundwinkeln angebrachtes Übersetzungsgerät wohl nicht zu deuten vermochte. Terrio interpretierte es jedoch als Lachen. Er machte wohl einen derart verwirrten Gesichtsausdruck, dass Chooba, so der Name des Ithorianers, ihn schließlich doch aufklärte. „Es ist eine Sie...und ich würde sagen, sie ist etwa 3 Jahre alt.“ „Und du sorgst dafür, dass es ihnen an nichts fehlt?“, wollte Ter wissen. Chooba schien einen Moment lang zu überlegen. Dann nickte er. „Viele sehen sie nur als Mittel zum Zweck an...als praktische Reittiere. Doch sie sind mehr als das. Sie sind ein Geschenk von Mutter Natur. Wir dürfen sie nicht ausbeuten. Das Gesetz des Lebens ist eindeutig“. Terrio war es schon gewohnt, dass Chooba von diesen Dingen sprach, doch er lauschte höflich. „Aber sie als Reittiere zu nutzen, ist doch ein Eingriff in den natürlichen Lauf der Dinge, oder?“ Chooba nickte erneut und gab etwas Unverständliches von sich. „Ja...da hast du recht. Und deshalb versuche ich, mich so gut um sie zu kümmern, wie es mir möglich ist. Ich sorge dafür, dass sie in ihrem natürlichen Lebensraum aufwachsen, und dass unser Eingriff auf ihr Leben so gering wie möglich ist. Deswegen darf auch nicht jeder auf ihnen reiten. Nur jene, die dankbar sind, dass der Varactyl sich dazu bereit erklärt, sie zu tragen. Der alte Mann beispielsweise ist sehr gütig zu ihnen.“ Terrio presste die Lippen aufeinander, doch Chooba schien es nicht zu bemerken. „Er scheint diese edlen Geschöpfe besser zu verstehen als die Meisten. Doch auch das Zakuul-Mädchen behandelt sie anständig und...“. Er unterbrach sich, als sein Holocom piepte. „Entschuldige mich, mein kleiner Menschen-Freund, das ist sicher wichtig. Ich werde gleich wieder bei dir sein.“ Und schon stapfte er davon, wobei er den Anruf entgegennahm und sich in eines der nahegelegenen Zelte begab.
Terrio blickte eine Weile auf die Ausläufer des Dschungels hinaus. Dann bemerkte er, dass er beobachtet wurde. Die roten Augen des grünschuppigen Varactyls beäugten ihn wachsam abwartend. Einer plötzlichen Eingebung folgend griff er nach den Zügeln, der Varactyl machte keine Anstalten zurückzuschrecken. Er wirkte eher wie ein geübter Gegner beim Dejarik-Spiel, der die Spielzüge seines Gegners genaustens analysiert, bevor er handelt. „Darf ich...?“, fragte Terrio nervös. Er wusste ja, dass es bei diesen Geschöpfen laut Choza auf Respekt ankam. Erneut rührte sich die Varactyl-Dame nicht. Ein weiteres Zögern und dann, ehe er sich selbst versehen konnte, saß er plötzlich im Sattel. Sein Herz schlug schneller. Er blickte sich angespannt um, niemand achtete auf ihn. Er atmete erleichtert aus und überlegte gerade, ob er nicht doch besser rasch absteigen sollte, als die Varactyl-Dame einen schrillen Schrei ausstieß, sich aufbäumte und dann rasch in Bewegung setzte. Terrio war geistesgegenwärtig genug, sich am geschuppten Hals des Tieres festzuhalten. „Was zum...“. Gerade hatte er etwas Halt gefunden und er war drauf und dran, um Hilfe zu rufen, als er feststellte, dass sie die südliche Grenze bereits passiert hatten und in diesem Moment in den Dschungel einbrachen. Zielsicher suchte sich das Varactyl seinen Weg. Terrio griff mit einer Hand in seine Tasche, während er verzweifelt versuchte, nicht abzustürzen. Endlich kramte er sein Holocom hervor und versuchte bei dem Geschaukel, die richtigen Knöpfe zu drücken. Kurz baute sich tatsächlich eine Verbindung auf, Ter konnte die Holo-Gestalt auf die Schnelle nicht identifizieren, doch bevor er sein Anliegen vorbringen konnte, machte sein Reittier einen Satz und das Holocom rutschte ihm aus der Hand und fiel in den Morast. Terrio schrie erschrocken auf, er drehte den Oberkörper so gut es ging auf dem Varactyl. Doch das kleine Gerät war schon nicht mehr zu sehen. Stattdessen wurde der Dschungel immer dichter und dunkler. „Halt endlich an...bitte...stop...stehen bleiben...bitte“, versuchte er die Varactyl-Dame zum Anhalten zu bewegen...und zwar so fokussiert, dass er den Ast nicht kommen sah. Es machte „Klonk“ und Ter verlor das Bewusstsein.
Als er erwachte, fiel es ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen. Sein Schädel dröhnte und die einzelnen Sinne mussten sich erst nach und nach wieder einstellen. Zuerst bemerkte er, dass er ziemlich dunkel war. Das Licht war diesig, unheimlich und im Begriff gänzlich von den Schatten des Dschungels verschlungen zu werden. Die Luft war stickig, kein Windhauch war wahrzunehmen. Es roch nach Moos, nach verwelkenden Blättern und hier und da mischte sich der Duft mit etwas Scharf-süßlichem. Terrio sah sich um. Von seinem Reittier gab es nicht die geringste Spur. Er war allein...und als sich seine Gedanken langsam wieder fokussierten, erkannte er, dass das Licht der Sonne immer schwächer wurde und da wusste er, dass er verloren war. Er drehte sich ein paar Mal im Kreis, doch weder war ersichtlich, aus welcher Richtung er kam, noch wohin das Varactyl verschwunden war. Die Erkenntnis, dass er völlig auf sich allein gestellt war, übermannte ihn so schlagartig, dass er sich fassungslos niedersetzte und anfing zu weinen. Er schämte sich seiner Tränen nicht...das hatte er nur selten. Seine Mutter hatte stets gemeint, dass man nie zu alt dafür sei, seine Gefühle zu zeigen und dass man am Wenigsten sich selbst belügen sollte, in dem Versuch sie zu verbergen. Ob sie wohl geahnt hatte, dass er so sterben würde? Im Dschungel, fernab von jeglicher Zivilisation? Und Fin? Wie würde er es verkraften? Bei dem Gedanken an ihn, kamen die Tränen nur umso schneller. Sicher, sie waren im Guten auseinander gegangen, doch das war nur ein schwacher Trost. Neben ihm knackte plötzlich etwas im Geäst. Sofort war er auf den Beinen, starr vor Schreck griff er nach seiner Waffe. Ein Gefühl er Erleichterung überkam ihn, sein Blaster hing immer noch an seinem Gürtel, rasch zog er ihn und entsicherte ihn mit zitternden Fingern, nur um ihn dann umso fester zu umklammern, wie ein Ertrinkender, der nach einem Strohhalm greift. Auch andere Geräusche fielen ihm nun in seiner geschärften Wachsamkeit auf. Vogelgezwitscher, Gekreische aus fernen Teilen des Dschungels, hier ein Krachen, dort Geraschel und überall ein Knarzen und Knacken um ihn herum. Er brauchte einen Plan...und zwar rasch. Hastig versuchte er, sich zu konzentrieren. Was wusste er über den Dschungel? Nur, dass der sich über den ganzen Planeten erstreckte, haufenweise wilder Tiere beinhaltete und als absolut gefährlich galt. Doch halt...auf Rishi hatte es auch Dschungel und wilde Tiere gegeben. Doch die meisten Raubtiere hatten im Schutz der Dämmerungen oder des Nachts gejagt. Er schaute nach oben und seine Hoffnung schwand. Die Abenddämmerung stand offenbar kurz bevor. Er musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell.
Incano starrte auf den Dschungel hinaus und verengte die Augen. Er hörte dem aufgeregten Choza nur mit einem Ohr zu, der ihm so schnell es sein Übersetzungsgerät vermochte, schilderte, was wohl geschehen sei. Merkwürdig...die Sache war äußerst merkwürdig. Was war bloß in den Jungen gefahren, sich auf ein ungezähmtes Varactyl zu setzen? Die beiden Wachposten schauten ihn erwartungsvoll an, zumindest glaubte er das, immerhin trugen beide Helme. „Was sollen wir nun tun, Sir? Unser Radar zeigt nichts an, und der Suchtrupp hat ihn auch nicht gefunden. Anders als bei dieser Jedi scheint er nun schon außer Reichweite unserer Empfänger zu sein.“, sagte der eine Soldat. „Ich fürchte, er ist endgültig verloren, Sir. Was der Dschungel einmal verschluckt hat, gibt er so schnell nicht wieder her. Die Notfallprotokolle sehen vor...“ Incano unterbrach ihn freundlich. „Die Notfallprotokolle haben auch vorgesehen, dass niemand unbefugt die Abrieglungen zum Dschungel übertritt. Dennoch ist genau das hier geschehen. Ebenso wie auch bei Yerana, jeder verfügbare Freiwillige sofort zu ihrer Rettung aufgebrochen ist.“ Der Soldat schwieg kurz, woraufhin sein Begleiter für ihn Partei ergriff. „Ja, aber sie ist eine Jedi, der Junge ist nur ein Techniker.“ „Ein vollwertiges und gleichberechtigtes Mitglied des Widerstandes“, wies Incano ihn scharf zurecht, während er sich daran machte, den hellblauen Varactyl an seiner Seite zu satteln. „Ihr...Ihr wollt nicht wirklich aufbrechen und ihn suchen, oder?“, warf der erste Soldat wieder ein. „Ich meine, bei allem gebührenden Respekt...das ist Wahnsinn. Die Nacht bricht bald herein.“ „Nun dann tröste ich mich besser mit dem Gedanken, dass jede Nacht ihr helles Ende hat.“, erwiderte er, während er aufsaß. „Aber...aber, Sir...“. Doch es war zu spät, der Varactyl ließ einen markerschütternden Schrei ertönen,setzte sich in Bewegung, übersprang die Barrikaden und binnen weniger Augenblicke war Incano im Dschungel verschwunden.
Immer wieder blickte Terrio ängstlich zum Himmel hinauf, zumindest zu dem, was man davon erkennen konnte. Immer wieder wurde ihm bewusst, dass er nichts aber auch rein gar nichts dabei hatte, was ihm helfen konnte. Er hatte seine Taschen durchforstet und die Beute war recht mager ausgefallen. Zwei Versorgungsriegel; ein paar Blasterzellen, einige kleinere Ersatzteile und eine dünne, zylinderförmige Energielampe, die er meistens für Detailarbeiten an technischen Geräten verwendete. Die größte Überraschung machten zweifellos der rosa schimmernde Kristall aus, den er seit Ilum aus irgendeinem Grund immer bei sich trug und eine gefüllte Wasserflasche, die er am Boden entdeckt hatte. Er konnte nur erahnen, dass sie am Sattel des Varactyls befestigt gewesen war und er sie bei seinem Sturz mitgerissen hatte. Außerdem war da dann noch sein kleines Allzweckmesser, welches er immer am linken Stiefel trug. Alles in allem war es besser als nichts, doch er bezweifelte stark, dass es ihm gegen die Raubtiere nützen würde. Wenn er wenigstens eine Leuchtpistole gehabt hätte. So hätte er ein Signal abgeben können und mit etwas Glück wäre vielleicht irgendjemand auf ihn aufmerksam geworden. Andererseits war es genauso gut möglich, dass dieser jemand in Form von Raubtieren erschienen wäre. Er atmete tief durch. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Warten, bis jemand ihn fand oder auf gut Glück eine Richtung wählen? Er entschied sich nach einem langen Zögern für Letzteres. Es gab ihm zumindest die Illusion, dass er aktiv etwas tat, um aus seiner bedrohlichen Lage zu entfliehen. Also ging er los und schlug sich so gut es ging durchs Geäst, auch wenn jedes Knacken des Unterholzes ihm so laut vorkam, wie eine Explosion.
Ashla fand ihren Weg so sicher wie eh und je. Incano brauchte sie weder antreiben, noch ihr die Richtung weisen. Mittlerweile waren das Varactyl-Weibchen und er so gut im Geiste miteinander verbunden, dass schon ein gedanklicher Fingerzeig von Incano ausreichte, damit es die gewünschte Richtung einschlug. Er ließ sich von der Macht führen und das überraschte ihn selbst. Es war einfacher jemanden zu suchen, zu dem ein gewisses Band bestand anstelle eines völlig fremden jungen Mannes. Doch er spürte ihn...weit entfernt und unscharf zwar aber doch war er irgendwo da draußen. Nicht zum ersten Mal stellte er sich leicht beunruhigt die Frage, ob er nicht etwas ganz Entscheidendes übersah.
Urplötzlich stand er mit einem Bein im Wasser. Der Dschungel war so dicht gewesen und die Hitze so drückend, dass Terrio schließlich nur noch fast wie in Trance vorwärts gelaufen war. Immer geradeaus, seit Stunden. Rasch zog es das Bein aus dem Wasser. Er stellte fest, dass er an einen fast ausgetrockneten Bach gelangt war. Das Wasser stand nur noch sehr niedrig und roch auffällig modrig, dennoch zwang er sich nach kurzem Zögern davon zu trinken. Es war besser, seine Wasservorräte erst dann anzubrechen, wenn er keine andere Wahl mehr hatte. Kurz ließ er sich dazu am etwas weniger bewachsenen Ufer nieder, um mit seinen Händen das Wasser abzuschöpfen. Es schmeckte, wie es roch und er verzog das Gesicht, dann jedoch befeuchtete er sich auch noch sein Gesicht damit. Erst jetzt stellte er fest, dass er völlig verschwitzt war. Dann richtete er den Blick nach oben und erneute Panik überkam ihn. Die Sonne war nicht mehr zu sehen. Unendlich langsam quälte sich ein Gedanke durch seine Gehirnwindungen. Die Zeit der Raubtiere war angebrochen. Die Jagd war eröffnet. Ohne zu wissen wohin, rannte er erneut los. Das Augenpaar, dass ihn aus dem Gebüsch heraus beobachtete, bemerkte er nicht. Ebenso wenig, wie es sich auf leisen Pfoten in Bewegung setzte und die Verfolgung aufnahm.
Incano machte halt. Es war mehr aus einer Eingebung heraus. Er wendete den Kopf ein paar Mal, dann stieg er ab. Er schien sich zu orientieren, dann bückte er sich und hob einen Holocom auf, den er kurz betrachtete. Die letzte abgegebene Nachricht bestätigte seine Vermutungen. Er war auf dem richtigen Weg. Er verstaute das Com an seinem Gürtel. Kurzentschlossen schwang er sich wieder auf Ashlas Rücken und machte sich an die Verfolgung. Er hatte das Gefühl, dem kleinen Leuchtpunkt im Gefüge der Macht näherzukommen, doch die Dunkelheit nahte rasch.
Terrio machte halt, er konnte einfach nicht mehr. Er war erschöpft und niedergeschlagen und verängstigt wie schon lange nicht mehr. Er musste an seine Mutter denken, die er niemals wiedergesehen hatte; an Kytria, die ihm schon damals auf Nar so lieb und nett vorgekommen war und der er es vermutlich überhaupt verdankte noch am Leben zu sein. Wie froh er gewesen war, als sie wie aus dem Nichts auf Generis aufgetaucht war. Mittlerweile war sie mehr als nur eine Freundin. Ab und an hatte er eher das Gefühl, dass sie die Schwester war, die er nie gehabt hatte. Und er dachte vor allem an Fin. Würde er klarkommen, ohne ihn? „Er ist stark. Natürlich wird er es schaffen. Er hat sein Leben jetzt einer höheren Sache verschrieben.“, sagte eine Stimme in ihm. „Doch was, wenn nicht?“, flüsterte zweifelnd eine andere. Terrio wollte nicht weiter drüber nachdenken. Es war an der Zeit zu handeln und das hieß, erst mal einen Unterschlupf für die Nacht zu finden oder sich notfalls selbst einen zurecht zu basteln. Seine Umgebung schien dafür auf den ersten Blick in der Tat recht ungeeignet zu sein. Der Dschungel war dicht und undurchdringlich, wovon Terrios zerkratztes Gesicht ein Lied singen konnte. Er blickte nach oben, wodurch er das ihm folgende Augenpaar erneut nicht entdeckte. Der Baum vor ihm war ihm bis eben noch nicht aufgefallen, Terrio wusste nicht wieso, aber er hatte das dringende Gefühl, ihn zu erklimmen. Vielleicht fand er ja dort oben Schutz vor den Raubtieren. Er konnte mit dem zunehmenden Schwinden des Lichts nicht klar einschätzen, wie hoch der Baum eigentlich war, doch fest entschlossen machte er sich an den Aufstieg. Wobei er sein Messer zur Hilfe nahm. Dennoch war es ein schwieriges Unterfangen. Eine halbe Ewigkeit schien die Kletterei zu dauern, bis er den untersten Ast erreichte. Mittlerweile war es Nacht. Er gestatte sich einen Moment der Pause, blickte nach unten und erschrak so sehr, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte und gestürzt wäre. Im letzten Moment konnte er sich am Ast festhalten. Unten am Fuße des Baumes waren dunkle, schlanke Gestalten zu sehen, die den Stamm lauernd umrundeten. Er wusste, was für Tiere das waren. Nachtjäger, das Schlimmste, was ihm passieren hätte können. Mittlerweile mussten es schon drei oder vier sein, Terrio fing erneut an zu schluchzen und kämpfte sich mühsam auf den nächsten Ast, wobei er den Blick kaum von den Kreaturen unter ihm abwenden konnte. Ein grausiges Knurren, verkündete seine Entdeckung. Zitternd schloss Terrio die Augen. Er wusste, dass Nachtjäger ohne die geringste Mühe auf Bäume klettern konnten. Es war alles vorbei. Er würde hier sterben. Ein wahnwitziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf: „Wenn ich das hier überlebe, werde ich Fin heiraten.“ Fast hätte er gelacht, so verzweifelt und abstrus erschien ihm der Gedanke. Doch er hatte auch etwas Tröstendes und wo Trost ist, da ist auch stets Hoffnung. Er zog seinen Blaster erneut, bereit sein Leben verzweifelt zu verteidigen, so gut es ging. So nahm er weder den stechenden Geruch der Blätter des Baumes war, auf dem er saß, noch das Augenpaar, welches sich wieder etwas abseits in einem der Büsche unter ihm verbarg und die Situation fasziniert beobachtete.
Incano machte keine Pause. Ashla fand auch im Dunkeln ihren Weg und er vertraute diesem Wesen sein Leben an. Mehrmals spürte er Lebensformen um sich herum. Viele davon machten sich an die Verfolgung. Doch nichts konnte den Reiter einholen, der so rasch durchs Unterholz preschte wie ein Tauntaun über die freien Eisebenen von Hoth. Er kam seinem Ziel näher.
Terrio lebte. Er konnte es selbst kaum glauben aber seit Stunden saß er hier oben fest und doch hatten die Nachtjäger aus irgendeinem Grund nicht den Versuch unternommen, heraufzuklettern, obwohl sie zweifellos von seiner Anwesenheit Kenntnis hatten. Starr vor Angst hatte er ihrem Geschnüffel und Gefauche gelauscht und ihrem Krallen-wetzen an der Rinde des Baumes. Dann verschwanden sie plötzlich. Eine Ewigkeit lang war es völlig ruhig gewesen und dann hatte er es mehr gespürt, als dass er es sehen konnte. Die Nacht ging zur Neige. Er hatte überlebt...einstweilen. Dennoch traute er dem Frieden nicht. Aber ewig hierbleiben konnte er auch nicht, auch wenn er es genoss, dass die Luft hier oben wesentlich frischer war, als unten im Dickicht. Erst jetzt merkte er, wie sehr sein Magen knurrte. Er verzehrte einen der Versorgungsriegel und trank große Schlucke aus der Wasserflasche. Erst dann machte er sich vorsichtig und mit wachsamem Blick auf die Umgebung an den Abstieg. Unten angekommen, versuchte er zu ergründen, aus welcher Richtung er am Vortag gekommen war. Das war in der Tat weniger schwer herauszukriegen, als er befürchtet hatte. Niedergetrampelte Farne und abgebrochene Äste waren deutliche Hinweise auf seine panische Reise durch den Dschungel. Er brach also in die entgegengesetzte Richtung auf. Doch weit kam er nicht. Plötzlich blickte ihn ein großes Augenpaar von vorne an und Terrio wurde starr vor Entsetzen.
Er war dicht dran, das konnte Incano spüren. Er überquerte auf Ashlas Rücken einen fast ausgetrockneten Bach und hielt dann kurz inne, erneut den Blick wendend. Dann klopfte er dem Varactyl auf die Flanke. „Gut gemacht, altes Mädchen...wir holen auf. Halte durch.“ Ashla schüttelte sich zur Antwort etwas und setzte sich dann wieder in Bewegung, allerdings nicht mehr ganz so rasch und unerschöpflich wie noch zuvor. Die Zeit wurde langsam knapp.
Wenn Terrio später hätte beschreiben sollen, was er erlebt hat, so genau dieser Moment wohl der merkwürdigste der ganzen Reise. Er blickte in das Augenpaar einer Kreatur. Doch was diese Kreatur ausmachte, lies sich nicht fassen. Terrio vermochte später nicht zu sagen, ob sie groß war oder klein, behaart oder gefiedert, ob sie auf zwei Beinen ging oder auf vier oder ob sie schwarz, gelb, grün, braun oder violett gewesen war. Doch in diesem Moment...in diesem einen Moment war er dort und starrte sie an. Und er spürte noch etwas. Es war wie ein Flüstern in seinem Kopf, als fremde Zungen etwas sagten, was er weder verstehen noch in Erinnerung behalten würde. Einen Moment lang war er wie erstarrt. Dann, unendlich langsam hob er die Hand, er wusste selbst nicht wieso. Wie in Trance machte er ein paar Schritte auf die Kreatur zu, die weder zurückwich noch sonst eine Regung von sich gab. Und dann schloss er die Augen und berührte sie...und sah es.
Alarmiert hob Incano den Kopf. Das kleine Leuchtfeuer in der Macht, das er seit Stunden verfolgte – er konnte es plötzlich klar sehen. Und es strahlte heller und heller, ungetrübt und rein. Das war etwas, womit der alte Mann nicht gerechnet hatte. Er wusste nicht, was diesen Effekt ausgelöst hatte. Doch eines wusste er...wenn er diesen Punkt nun so klar sehen konnte, dann konnten es auch andere. Ashla war völlig erschöpft. Aber es war nicht weit gewesen. „Warte hier auf mich“, sagte er leise, während er von ihrem Rücken stieg, ihr noch einmal die Flanke tätschelte und sich dann zu Fuß auf den Weg machte, während sie ihm erschöpft nachsah. Nah...es war so nah.
Terrio öffnete die Augen. Sein Kopf dröhnte, als wären tausend Trommler in seinem Schädel am Werk. Er schwankte, versuchte sich zu orientieren...doch selbst seine Sicht war verschwommen und er sah alles wie durch einen Schleier. Die Kreatur war verschwunden und die Erinnerung an sie verblasste bereits. Er fiel zu Boden und hielt sich zitternd den Kopf. Dann wurde er bewusstlos.
Als er die Augen wieder öffnete, fiel es ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Er konnte sich nur vage an das erinnern, was geschehen war. Und wie viel Zeit seitdem vergangen war. Sein Magen knurrte und er verspürte großen Durst. „Trink das hier, Junge“, sagte eine beruhigende Stimme, die ihm eine Flasche frischen Wassers an die Lippen hielt. Gierig trank er ein paar Schlucke. Dann wurde ihm erneut schwarz vor Augen.
Als er ein zweites Mal erwachte, waren die Kopfschmerzen verschwunden...und mit ihnen fast das Licht des Tages. Die Sonne war erneut im Begriff unterzugehen. Er richtete sich auf, hektisch griff er nach dem Blaster an seinem Gürtel. Dann erst wurde er sich seiner Umgebung gewahr. Er lag auf einer dünnen aber doch recht bequemen Matte anstelle des weichen Erdbodens. Der Baum, den er am Vortag erklettert hatte, war nicht zu sehen. Stattdessen befand er sich inmitten einer winzigen Lichtung, in deren Mitte ein kleines Feuer prasselte. Und vor diesem Feuer, ihmgegenüber, saß Incano, den Blick gesenkt und scheinbar fokussiert auf ein Holocom. Ohne aufzublicken, sagte dieser: „Oh...du bist wach. Sehr gut.“ Terrio blinzelte ein paar Mal. Das konnte nur ein Traum sein. Es war unmöglich, dass der Jedi hier war. „Wo...Wie...Was...“, fing er an zu stammeln. „Ja, das habe ich mich auch gefragt“, erwiderte Incano. Der Jedi hob den Blick und musterte Terrio auf eine prüfende Art und Weise, ehe er sich wieder an dem Holocom zu schaffen machte. „Doch das ist jetzt nicht wichtig...sie kommen, wenn ich dieses verdammte kleine Ding nicht...ah da haben wir es ja.“ Das Holocom, gab ein leises Piepen von sich. Er wirkte zufrieden. Terrio verstand kein Wort. „Wer kommt?“, fragte er matt und ergänzte, als Incano nicht antwortete „...und wie haben Sie mich überhaupt gefunden?“ Incano hob erneut den Blick. „Ich hatte gehofft, dass du mir das beantworten würdest.“ „Wie meinen Sie das?“ Terrio fröstelte. Der alte Jedi strich sich über den Bart. „Die Macht hat mich zu dir geführt, könnte man sagen. Du warst nur ein kleiner Punkt in ihrem Gefüge, doch aus irgendeinem Grund hat sich das geändert. Du wirkst nun viel klarer erkennbar.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Jedenfalls war es mit einem Mal leichter dir zu folgen. Ich fand dich dann ohnmächtig auf dem Boden liegen. Was ist passiert?“ Diesmal war Terrio derjenige, der mit den Schultern zuckte. „Ich weiß es nicht.“ Incano gab sich mit der Antwort einstweilen zufrieden. „Du hast jedenfalls ziemlich lange geschlafen. Mein Versuch dich zu wecken schlug fehl, also hab ich dich hierhergebracht. Ich hoffe, du kannst mit dem Ding da an deinem Gürtel umgehen. Wenn ich dich finden konnte, können sie es auch.“ Er wirkte absolut gelassen im Angesicht des beinahe sicheren Todes. Gegen seinen Willen war Terrio beeindruckt. „Aber wer sind SIE denn überhaupt.“ Eine von Incanos Augenbrauen schnellte in die Höhe. „Na die Nachtjäger natürlich.“ Terrio nickte, er hatte es ja befürchtet. „Die, die Yerana angegriffen haben, stimmts? Ich hab sie gestern gesehen.“ Auch die zweite Augenbraue des Jedi glitt nun nach oben. „Du hast sie gesehen und es überlebt?“ Terrio war fast ein bisschen stolz darauf, als er nun in Incanos Stimme seinerseits einen Hauch Bewunderung herauszuhören glaubte. Er nickte. „Ich bin einfach auf einen Baum geklettert.“, erklärte er kurz angebunden. Incanos Verwunderung schien dadurch nur noch zu wachsen. „Aber Nachtjäger sollte das eigentlich nicht abhalten, sie sind gute Kletterer. Vielleicht waren es andere Raubtiere. Dieser Dschungel ist groß und obwohl sie relativ weit oben in der Nahrungskette stehen, gibt es dennoch auch andere...“ Weiter kam er nicht, in einer einzigen fließenden Bewegung sprang er aus der Hocke in den Stand und hielt plötzlich sein Lichtschwert in den Händen. Zischend entzündete sich die mintgrüne Klinge und gab den Blick frei auf eine riesige Bestie, die sich hinter Incano angepirscht hatte. Sie knurrte leise und fletschte die Zähne, offenbar unzufrieden mit ihrer Entdeckung und unsicher, wie sie mit dieser Situation verfahren solle. Terrio rappelte sich rasch hoch und zog seinen Blaster. Sein Atem beschleunigte sich rasch. Er hatte ein zunehmend ungutes Gefühl...das Gefühl einer wachsenden tödlichen Gefahr. Einer plötzlichen Eingebung folgend warf er sich zu Boden. Keinen Moment zu früh. Über ihn hinweg segelte eine zweite Bestie und landete schlitternd auf dem morastigen Boden. Terrio feuerte instinktiv, doch die Bestie war schon wieder aus dem Schein des Feuers verschwunden. Incano stand immer noch Auge in Auge seinem Gegner gegenüber. Keiner der beiden rührte sich. Da wurde Terrio plötzlich klar, dass der Jedi scheinbar die Macht nutzte, um in irgendeiner Art und Weise auf das Tier einzuwirken, nur deshalb griff es scheinbar nicht an. Terrio geriet in Panik. Incano würde sich nur um sich selbst kümmern. Terrio war ihm egal. Hilflos stellte er sich mit dem Rücken zum Feuer und behielt den Dschungel im Auge. Mehrere höhnischer Augenpaare betrachteten ihn aus dem Schatten heraus. Doch irgendwas ließ sie zögern. Einen Moment lang war nur das Flackern des Feuers zu hören. Dann brach die Hölle los. Terrio konnte gar nicht so schnell reagieren. Alles geschah gleichzeitig. Zunächst attackierte die erste und größte Bestie Incano, der sich mit einem raschen Sprung zur Seite rettete. Gleichzeitig gingen drei weitere Bestien auf Terrio los, bereit ihn zu zerfleischen. Wieder einmal war er sich sicher zu sterben. Doch plötzlich kreischten alle vier Nachtjäger gleichzeitig auf, als Incano auf den Knopf des Holocoms drückte und Terrio am Kragen packte. „Zeig mir den Baum!“ Sie rannten los so schnell sie konnten. Scheinbar hatte Incano Terrio nur einige 100 Meter getragen, der knorrige Baum, auf den Terrio am Vorabend geklettert war, war schon in Sichtweite. Doch die Bestien hatten die Verfolgung aufgenommen. Und sie waren schnell, sehr schnell. Terrio glaubte bereits, ihren geifernden Atem im Nacken zu spüren, als plötzlich ein neuer Laut erklang. Ein hohes Heulen, welches sich schnell näherte. Mit einem Mal brach Incanos Varactyl aus dem Dickicht hervor und warf sich den vier Nachtjägern entgegen. Zwei von ihnen, wurden von Ashlas Körpermasse sofort erfasst und ein paar Meter durch die Luft geschleudert. Die beiden anderen knurrten und blieben überrascht stehen. Terrio und Incano taten es ihnen instinktiv gleich. Doch dadurch saßen sie den fünften Nachtjäger nicht kommen. Wie aus dem Nichts sprang er zwischen sie und obwohl Incano geistesgegenwärtig reagiert und seine Klinge hoch, erwischte ihn die Bestie doch mit einem Hieb der Pranke in Brusthöhe. Der Jedi wurde zurückgeschleudert und landete auf dem Rücken, während sein Lichtschwert zu Boden fiel, sich deaktivierte und ein paar Schritte in Terrios Richtung rollte. Der Nachtjäger setzte dem zu Boden gegangenen Mann nach, um ihm den Garaus zu machen. Von Panik ergriffen und unklar, einen klaren Gedanken zu fassen, feuerte Terrio auf den Nachtjäger. Er konnte nicht erkennen, ob er getroffen hatte. Aber die Kreatur ließ von Incano ab, knurrte bedrohlich und brachte ihren länglichen, raubtierhaften Körper erneut in Bewegung. Diesmal richtete sie ihren Wut und ihren Hunger jedoch auf Terrio. Fast starr vor Angst und leise wimmernd wich dieser nach hinten aus. Doch da geschah es. Er stolperte und fiel zu Boden, wobei der den Blaster verlor. Der Nachtjäger hatte ihn fast erreicht. Panisch versuchte Terrio sich auf dem Boden liegend rücklings von ihm wegzubewegen, doch er kam unentwegt näher. Dann stießen seine Finger an etwas Kaltes. Er warf einen raschen instinktiven Blick zur Seite und entdeckte Incanos fallengelassenes Lichtschwert. Die Finger seiner rechten Hand schlossen sich zitternd um den Griff. Fieberhaft suchte er nach dem Knopf. Es gab keinen. Dann verlangsamte sich plötzlich alles. Wie in Trance erinnerte er sich plötzlich an etwas längst vergessen Geglaubtes. Er sah Nar Shaddaa vor sich, mit all seinen Lichtern und befand sich wieder in der Abstellkammer hinter dem Slice zusammen mit Letty. Er erinnerte sich wieder, wie er ihr das Lichtschwert, was ihm seine Mutter gegeben hatte, gezeigt hatte. Es war der Moment, in dem sie es aktivierte, als sie gesagt hatte: „Einige Lichtschwerter lassen sich nur durch die Macht aktivieren.“ Dann verschwand die Szene und er war wieder auf Generis. Doch das Bild, was sich ihm bot, war ein Neues. Die mintgrüne Klinge des Lichtschwerts war aktiviert und ragte vom Unterkiefer der Bestie aus quer durch dessen obere Kopfhaut. Die Kreatur hatte das Maul geöffnet und war scheinbar drauf und dran gewesen, ihre Zähne in Terrio zu schlagen. Der letzte Blick ihrer boshaften kleinen Äuglein schien einem Protest zu gleichen, doch dann wurde er leer und der leblose Körper des Nachtjägers sackte in sich zusammen als Terrio die Klinge zurückzog. Er atmete schwer und konnte nur schwer begreifen, was gerade geschehen war. Dann erst prasselte die Wirklichkeit wieder auf ihn ein und er wurde sich des Tumults seiner Umgebung bewusst, des Knurrens der Jäger und der hohen Schreie des Varactyls. Er sah sich um und wurde dann plötzlich am Kragen gepackt und mit ungeahnter Kraft vom alten Mann aufs Varactyl gehoben. Die Klinge der Waffe deaktivierte sich erneut. Sowohl Incano als auch Ashla schienen verletzt zu sein, doch zielsicher steuerte das Varactyl den Baum an, vorbei an den Fängen und Klauen der Jäger. Mit einem großen Satz, der Terrio beinahe das Gleichgewicht hätte verlieren lassen, sprang es an die Rinde und steuerte die Baumkrone an. Auf einem breiten Ast, weitaus höher als Terrio gesessen hatte, stoppte es dann und sackte schwer atmend zusammen. Langsam stieg Incano ab, gefolgt von Terrio, wobei er sich den linken Arm hielt. „Danke, mein Mädchen...dein Mut sucht wahrlich seinesgleichen. Zum wiederholten Male rettest du mich.“ Seine Stimme war leise, doch voller Dankbarkeit und Zuneigung. Erst jetzt sah Terrio die großen Biss- und Krallenspuren im Schuppenpanzer des Varactyls. Er hatte plötzlich einen Kloß im Hals. „Wird...wird sie...“ Traurig schüttelte Incano den Kopf. Ashla gab einen letzten klagenden Laut von sich. Sie blickte Incano und Terrio an und es schien ein Blick voller Zufriedenheit und Güte zu sein. Dann starb sie. „Leb wohl, Ashla, große Wanderin des Dschungels, dein Andenken wird nicht vergessen werden.“ flüsterte Incano leise, während er den Blick zu Boden senkte. Und Terrio weinte.
Schweigend saßen sie eine Weile im Dunkeln vor dem massigen leblosen Körper des Varactyls. Dann aktivierte Incano eine kleine Notfalllampe, die den breiten Ast des Baumes in ein gelbes, warmes Licht tauchte. „Wir sollten uns unterhalten, Terrio.“, meinte der Jedi recht ernst, während er sich ihm gegenüber niedersetzte. Terrio nickte nur matt. Er wich dem Blick des älteren Mannes aus. Eine Weile schien dieser nach Worten zu suchen, dann begann er: „Das Lichtschwert...darf ich es sehen?“ Er streckte die Hand aus und Terrio bemerkte erst jetzt, dass er die Waffe immer noch mit beiden Händen umklammert hielt. Er reichte sie dem Jedi, der sie kurz zu überprüfen schien, ehe er sie an seinen Gürtel steckte und den Blick erneut auf Terrio richtete. Der schniefte und wischte sich mit dem Ärmel über die Nase. „Du hast heute ebenfalls großen Mut bewiesen, Terrio. Und ich weiß, dass du erschöpft, müde und verängstigt bist und dass das alles sehr viel für dich gewesen sein muss. Aber es gibt da Einiges, das ich wissen muss.“ Terrio nickte. „Das Lichtschwert...es hat keinen Knopf. Man aktiviert es mit...“ „Ich weiß.“, fuhr Terrio ihm matt ins Wort. „Ich hab so eins schon mal gesehen.“ Er überlegte kurz aber er war müde und er spürte, dass es an der Zeit war, die Wahrheit zu sagen. „Meine Mutter hatte auch so eins.“ „Deine Mutter?“, hakte Incano sanft nach. „Sie hat es mir gegeben, bevor das Imperium unser Heimatdorf überfiel. Sie sagte...sie sagte, dass ich nach Incano suchen soll.“ Der Jedi schwieg lange. „Wie war der Name deiner Mutter?“, fragte er schließlich leise. Terrio wich seinem prüfenden Blick aus. „Tori Astor.“ Und Incano schwieg.
„Ich habe einen Sohn.“, dachte Incano erschrocken. Es machte nun so vieles Sinn. Wie blind er doch gewesen war. Er hatte sein Augenmerk stets auf so viele Dinge gelenkt, auf den Widerstand; die Organisation der Siedlung; die Anwendung seiner diplomatischen Fähigkeiten, um Sith und Jedi in Schach zu halten, sodass er die Dinge, die wirklich zählten, völlig übersehen hatte. Tori Astor...er erinnerte sich sehr gut an sie. Eine bemerkenswerte Frau, die stets einen kühlen Kopf bewahrt hatte und dennoch ein inneres Feuer in sich zu tragen schien, welches ihn inspiriert und beeindruckt hatte. Ihr schulterlanges schwarzes Haar und die klaren blauen Augen hatten ihr ein einmalig schönes Aussehen verschafft, das gepaart war mit einem außerordentlich scharfen Verstand. Er konnte es nicht leugnen. Tori hatte ihm viel bedeutet, freundschaftlich. Zumindest hatte er das lange geglaubt. Nur ein einziges Mal hatten sie die Grenzen des Erlaubten überschritten. Er erinnerte sich gut daran, es war die Nacht vor seiner Ernennung zum Ritter gewesen. Er wusste nicht mehr genau, wie es geschehen war. Doch er hatte diese Verfehlung stets als großen Fehler angesehen. Damit hatte alles angefangen. Das war der Anfang vom Ende gewesen. Ihr Treiben war aufgeflogen und Tori war fortgegangen, um ihn zu schützen. Sie hatte gewusst, was es ihm bedeutete ein Jedi zu sein und verließ den Orden um seinetwillen. Dennoch hatte er sich oft gefragt, ob die dunkle Seite nicht gerade deshalb so leichtes Spiel mit ihm gehabt hatte, weil seine Gefühle für sie zu stark gewesen waren und ihr Verlust ihn angreifbar gemacht hatte. Und nun offenbarte die Macht ihm, dass dieser eine Fehler mehr Konsequenzen nach sich gezogen hatte, als er offenbar bislang gedacht hatte. Da saß er, sein Sohn, genau ihm genau gegenüber, sichtlich verunsichert. „Er weiß es“, schoss es ihm in den Sinn „Nur die Macht weiß, was er alles durchgemacht haben muss, um letztlich den Weg bis nach Generis zu finden und wie sehr es ihn verletzt haben muss, dass sein Vater ihn überhaupt nicht zu beachten scheint.“ Incano verspürte tatsächlich so etwas wie Scham. Nun, wo das Geheimnis enthüllt war, viel es ihm auch wesentlich leichter, die Gemeinsamkeiten zu erkennen. „Er hat meine Augen und mein ausgeprägtes Kinn, aber die Wangen und die Haarfarbe sind eindeutig von seiner Mutter.“ Ihm war bewusst, dass er bereits eine ganze Weile geschwiegen hatte, doch noch immer viel es ihm schwer, das Wort zu ergreifen. Da der Junge alleine hier war, schien Tori den imperialen Angriff vielleicht nicht überlebt zu haben. Doch hätte er das nicht spüren müssen? Andererseits war er so mit seinen Aufgaben als Sprecher und den Vorbereitungen für den Widerstand beschäftigt gewesen, dass er viel zu oft vergessen hatte, den Blick auf das Hier und Jetzt zu richten...zum Beispiel nun auf seinen Sohn und dessen Zukunft. Diese Erkenntnis veränderte alles. Sie machte ihn selbst angreifbar und drohte, alles zu zerstören, was er aufgebaut hatte. Die Sith würden Terrio im schlimmsten Fall als Druckmittel missbrauchen können und die Jedi, allen voran Yerana würden seine Führungstauglichkeit nur einmal mehr anzweifeln. Darüber hinaus würden beide Seiten versuchen, den Jungen, der aus irgendeinem Grund seine Machtfähigkeiten erst jetzt entdeckt zu haben schien, auf ihre Seite zu ziehen und auszubilden. „Er ist hier in großer Gefahr.“ Der Widerstand würde schon bald aktiv werden und nur ein Fehler konnte ausreichen, um Zakuul auf ihre Spur zu lenken und alle zum Tode zu verurteilen. War es wirklich das, was er sich für seinen Sohn wünschte? Ein weiterer Gedanke schoss ihm in den Sinn. Terrio war nicht allein hier. Er erinnerte sich vage, dass er ihn oft mit einem jungen Mann in seinem Alter gesehen hatte. Offenbar ein guter Freund. Immerhin eine Stütze in seinem Leben, wo alle anderen weggebrochen zu sein schienen. „Er sieht traurig aus und verunsichert, so als wisse er nicht, wo er hingehört. Aber ich sehe auch den Funken Hoffnung in ihm, der ihn immer weitermachen lässt.“ Der Jedi ahnte, dass sein Sohn sich nichts weiter wünschte, als endlich von ihm anerkannt zu werden. Er strich sich über den Bart. „Tu einmal das Richtige, du Narr!“, dachte er grimmig.
„Er will mich nicht haben.“, schoss es Terrio durch den Kopf. Der Jedi schwieg nun schon eine gefühlte Ewigkeit. „Ich hätte es ihm nicht sagen sollen. Jetzt überlegt er bestimmt, wie er mich wieder loswerden kann. Was hab ich auch erwartet? Dass er in Freudenschreie ausbricht? Ich steh ihm im Weg und passe nicht in seine Welt und seinen Plan vom Widerstand.“ Unruhig knetete er seine Hände und tat sein Bestes, um Incanos Blick auszuweichen. Er wusste ja quasi nichts, über seinen Vater. Nichtmal, ob sich seine Mutter und er im Guten getrennt hatten. Dennoch hatte Fin letztlich doch recht behalten. Er konnte nicht ewig vor der Wahrheit davonlaufen, das hatte er viel zu lange getan. Er war einfach nicht gut darin, seine Probleme und Sorgen direkt zu konfrontieren. Vielleicht war er auch zu feige, zumindest dachte Terrio das oft genug. „Fin ist ganz anders. Er will für den Widerstand kämpfen, egal, ob es gefährlich ist und ihn das Leben kosten könnte. Incano ist auch so...nur ich...ich flüchte. Aber wovor eigentlich? Der Verantwortung?“ Eigentlich war er ganz glücklich mit seinem einfachen Leben auf Nar Shaddaa gewesen. Er hatte nie das Gefühl gehabt, zu was Höherem geboren zu sein. Doch diese Erinnerung von vorher, sie hatte etwas in ihm aufgeweckt, was dort lange geschlummert hatte. „Das kann eigentlich gar nicht sein. Bestimmt war es nur ein Wackelkontakt, der das blöde Ding aktiviert hat...oder Incano wars. Ja, das macht Sinn. Er hat mich ja einen kurzen Moment später auf Ashlas Rücken gezogen.“ Diese Erklärung war so ernüchternd wie enttäuschend. Tief in seinem Inneren sagte jedoch eine leise Stimme, die er nicht hören wollte, dass er nicht nur vor der Wahrheit davon lief, sondern auch vor sich selbst. Er hob leicht den Kopf, Incano war mittlerweile aufgestanden. Er wirkte nachdenklich. Terrio hielt den Atem an.
Dann tat der Jedi das Letzte, womit Terrio gerechnet hätte. Er machte ein paar Schritte auf ihn zu, kniete sich vor ihm nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Als er sprach, war seine Stimme ernst, ja fast feierlich aber es schwang auch eine Spur Ergriffenheit mit: „Terrio, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich wusste nicht, dass ich...dass du...dass es dich gibt. Doch die Macht geht manchmal merkwürdige Wege. Ich weiß nicht, was du alles durchgemacht haben musst, auf der Suche nach mir und wie enttäuscht du gewesen sein musst, als ich dir keine besondere Beachtung entgegen gebracht habe. Das alles bedaure ich sehr. Ich hätte nie damit gerechnet, dass du...mein Sohn sein könntest. Bitte...verzeih einem alten Mann seine Blindheit. Und eines verspreche ich dir. Von nun an, werde ich dich nie wieder im Stich lassen.“ Er zögerte kurz. „Vorausgesetzt, du willst das überhaupt.“ Terrio nickte schwach, während ihm erneut Tränen in die Augen traten. Incanos Blick wurde weicher, ja fast schon fürsorglich. Er lächelte schwach im matten Licht der Lampe. Dann zog er Terrio auf die Beine, legte ihm dann beide Hände auf die Schultern, um ihn ausgiebig zu betrachten. Dann machte Terrios Herz vor Freude einen Hüpfer, als Incano sagte: „Ich kann es kaum glauben...ich habe einen Sohn.“ Dann umarmten sie sich.
Terrio erwachte mit einem Gefühl von Enthusiasmus und der inneren Gewissheit, dass ab sofort alles gelingen würde. Er betrachtete die gräulichen Blätter des runzligen Baumes, auf dem sie Zuflucht gefunden hatten. Jetzt roch er es auch. Dieser scharfe, leicht stechende Geruch war recht markant. Incano hatte ihm seine Vermutung mitgeteilt, dass dieser Geruch aus irgendeinem Grund für die Nachtjäger unerträglich zu sein schien. Vielleicht trübte er auch einfach nur ihre Wahrnehmung. Was es auch war, es hatte ihnen jedenfalls das Leben gerettet. Ebenso wie Incanos Idee mit dem Holocom. Er hatte Terrio erklärt, dass er das Gerät hochfrequente Töne hatte aussenden lassen, die den Nachtjägern aufgrund ihrer geschärften Wahrnehmung unangenehm war. Auf Terrios Frage, warum sie dann nicht beim Feuer geblieben waren, hatte Incano geantwortet, dass die Töne für Nachtjäger zwar unangenehm seien, andere Raubtiere wie Blutfledermäuse, jedoch angelockt hätten. Aber es war auch egal, was Incano erzählte. Terrio hing ihm bei jedem Wort an den Lippen und war so glücklich wie lange nicht mehr. Trotz der widrigen Umstände würde er die vorherige Nacht als eine der schönsten in seinem Leben bezeichnen. Sie hatten sich lange unterhalten. Hauptsächlich hatte Terrio von seinem Leben auf Nar Shaddaa erzählt und von Fin. Sein Vater schien zwar kurz überrascht zu sein, schien sich jedoch für Terrio zu freuen. Auch sprachen sie über den Widerstand und über Ashla. Incano hatte sie vor nunmehr fast fünf Jahren in der Nähe eines Wasserfalls aufgelesen. Sie war schwächlich und krank gewesen und hatte offenbar nicht mit ihrer Herde mithalten können. Der alte Jedi hatte viel Zeit und Mühe damit verbracht, sie wieder aufzupäppeln. Er erzählte, dass er später oft mit ihr im Dschungel war und dass er sich stets auf sie verlassen konnte. Umso trauriger war es, dass dieses Abenteuer ihr letztes gewesen war. Incano war ebenfalls wach. Irgendwie hatte er es geschafft, Ashlas Überreste vom Baum herunter zubekommen und direkt am Fuße des Baumes ein großes Grab auszuheben, vor dem er nun kniete und meditierte, wobei sein gräuliches Haar im blassen Licht der matten Sonnenstrahlen des neuen Tages glänzte. Als Terrio vom Baum geklettert war, setzte er sich neben seinen Vater. Er wollte ihn nicht bei seiner Meditation stören, also schloss er auch die Augen. Eine Weile genoss er einfach nur die Geräusche des Dschungels. Dann geschah etwas Merkwürdiges.Vor seinem geistigen Auge glaubte er plötzlich zwei Personen auszumachen, die am Fuß eines Baumes gleicher Art standen, und sich unterhielten. Terrio erkannte plötzlich freudig, dass eine davon Fin war. Es ging ihm also gut. Terrio hatte das Bedürfnis nach ihm zu rufen. Fin schien es nicht zu hören, also rief Terrio lauter. Tatsächlich sah er, wie Fin vor seinem inneren Auge zusammenzuckte. Dann öffnete er jedoch die Augen und merkte, dass die Szene nicht real war. Aus den Augenwinkeln sah er jedoch, wie sein Vater ihn aufmerksam betrachtete.
Nachdem sie einen Teil der Vorräte verzehrt hatten, die Incano auf Ashlas Rücken mit in den Dschungel gebracht hatte, war es an der Zeit, aufzubrechen. Incano konnte sich im Dschungel scheinbar besser orientieren, als Terrio. Dennoch kamen sie ohne Ashlas Hilfe nur sehr langsam voran. Aber Terrio hatte keine Angst mehr. Er war an der Seite von seinem Vater, nur das zählte. Und es spielte für ihn keine Rolle, wie lange sie brauchen würden, um den Dschungel zu verlassen. Je länger es dauerte, umso mehr Zeit konnte er mit seinem Vater verbringen. Es war schwer zu glauben aber er war glücklich.
Es heißt, dass der Dschungel von Generis jeden verändert, der ihn betritt. Was Terrio betraf, so konnte er dies aus vollstem Herzen bestätigen.
Die geheimnisvolle Bestie, die die Flüchtlinge quer durch den Dschungel des Planeten gejagt hat, ist seitdem nicht mehr erblickt worden. Nur mit knapper Not konnten die Überlebenden in eine versteckte Höhle fliehen, nur um kurz darauf von den zur Hilfe eilenden Jedi gefunden zu werden. Der Rakata-Mystiker ist spurlos verschwunden und somit ist auf die mysteriöse Maschine in den Tiefen des Tempels nicht reparierbar. Tatsächlich stellte sich heraus, dass der ehemalige Jedi Cardrax für dessen Zerstörung verantwortlich war und nachdem er in seiner Paranoia Incano angriff und von diesem überwältigt werden konnte, wurde er zurück nach Tython geschickt, um dort Heilung und Ruhe zu finden.
5 Jahre sind seit diesen Vorkommnissen vergangen. Die Flüchtlinge haben trotz der Gefahren des Dschungels beschlossen, im ehemaligen Tempel der Rakata ihre neue Heimat zu begründen. Das Leben ist nicht immer leicht, doch mittlerweile ist die kleine Gruppe in der Lage, die grundlegenste Versorgung eigenständig zu gewährleisten. Vereinzelte Expeditionen wagen sich auch in den Dschungel. Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung und auch die Verarbeitung von Erzen aus nahegelegenen Höhlen stellt mittlerweile kein Problem da. Nur ausgewählte Piloten und einige der Jedi verlassen den Planeten hin und wieder, um Dinge zu besorgen, die die ehemaligen Flüchtlinge nicht selbst herstellen können, wie zum Beispiel Generatoren, technische Gerätschaften und Waffen. Doch nicht nur Vorräte erreichen die Siedler regelmäßig, sondern auch schlechte Neuigkeiten, die nur erahnen lassen, wie schlimm die Lage in der Galaxis wirklich ist. Auch neue Flüchtlinge, ehemalige Imperiale und Republikaner, die nach einem neuen Lebensinhalt suchen, werden zumeist von den Jedi des Paktes von Kaleth nach eingehender Überprüfung nach Generis geholt. So wandelt sich die Siedlung immer mehr von einer reinen Zuflucht in eine kleine militärische Basis und viele fordern aktivere Aktionen gegen das Zakuul-Imperium als nur das Retten von Flüchtlingen. Doch noch konnte keine Einigung erzielt werden und die meisten zögern, sich wirklich in Gefahr zu begeben. Immerhin verlassen nur wenige regelmäßig den Planeten und jeder neue Bericht von außerhalb ist schlimmer als der vorangegangene. Doch könnte nun die Zeit gekommen sein, da ein einzelnes Ereignis alles für immer verändern und den Ausschlag geben könnte...
Ein recht umfangreicher, nachvollziehbarer und gut lesbarer Guide für die Spielweise des Jedi-Schattens, die sich in großen Teilen von der Engine-bedingten Spielweise unterscheidet.
Thema von Incano im Forum Wissenswertes und RP -...
WISSEN
Grundlagen in Naturwissenschaften (Technik, Biologie, Physik, ...) Geographie der Galaxis (Planeten, Sternsysteme samt Besonderheiten, Anordnung, ...) Politische Strukturen und ihre Eigenheiten, grundlegende Gesetze Kulturen, Lebensarten, Sprachen Geschichte (des Ordens, der Jedi, der Sith, der Galaxis und weitere wichtige Ereignisse) Aufbau des Jedi-Ordens (intern), seine Stellung in der Republik Lesen, Schreiben, und das Übliche und ganz normale Zeug eben, was andere Personen in jungen Jahren lernen sollten ...
MACHT
Machtkunde Philosophie / Lebensart der Jedi Meditation Kodexkunde ...
SELBSTDISZIPLIN
Meditation Schwertkampf Körperliche Ertüchtigung, Konditionierung Übungen in Körperbeherrschung, Beherrschung der Emotionen, ... ...
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Lichtschwert-Kristalle
Das Lichtschwert ist die wohl gebräuchlichste Waffe eines Machtanwenders, unabhängig von seiner Gesinnung. Ein funktionierendes Lichtschwert benötigt in jedem Fall einen Farbkristall, der die Einfärbung des Schimmers um die Energieklinge herum bestimmt. Einige Jedi oder Sith nutzen jedoch auch unabhängig vom gewählten Farbkristall sogenannte Fokussierkristalle, die die Klinge direkt verändern können, die Farbe jedoch in der Regel nicht beeinflussen. Sie werden genutzt, um dem Lichtschwert eine persönliche Note zu verpassen. Diese Kristalle können mehr oder weniger selten sein, werden in der Regel jedoch von erfahrenen Machtnutzern verwendet, die ihren persönlichen bevorzugten Stil gefunden haben und auf ihren Reisen auf den ein oder anderen Fokussierkristall gestoßen sind. Ebenso ist es denkbar, unterschiedliche Kristalle in unterschiedlichen Lichtschwertern zu verbauen, um für verschiedene Kampfsituationen gewappnet zu sein. Auch davon werden eher erfahrene Anwender Gebrauch machen. Im Folgenden werden die Farbkristalle und die einzelnen Fokussierkristalle samt ihrer Herkunft und ihren Eigenschaften aufgelistet. Dabei wird ihre Seltenheit berücksichtigt, um die Brauchbarkeit für das RP einschätzen zu können (0 - nahezu unmöglich zu finden oder zu erschaffen, 1 - Sehr selten, 2 - seltenes bis mittleres Vorkommen, 3 - häufiges Vorkommen).
Farbkristalle Die Färbung von Kristallen unterscheidet sich hauptsächlich dadurch, ob sie künstlich hergestellt werden oder natürlich vorkommen.
Blauer Kristall: Dieser Kristall wird für gewöhnlich von den Jedi-Hütern verwendet, die den Orden an vorderster Front vertreten. Färbungen von türkis bis dunkelblau sind nicht unüblich. (3)
Gelber Kristall: Ein Kristall dieser Art wird traditionell von den Jedi-Wächtern verwendet, die den Orden gegen die dunkle Seite und ihre Anhänger schützen. Die Färbungen reichen hier von strahlend gelb bis fast orange. (3)
Grüner Kristall: Lichtschwerter mit grüner Klinge werden oft von den Jedi-Gesandten getragen, die den Orden zumeist diplomatisch vertreten und die Wege der Macht erforschen. Die Farbe dieses Kristalls kann von grün-gelb über mintgrün bis dunkelgrün gehen. (3) Roter Kristall: Die Kristalle dieser Farbe werden für gewöhnlich künstlich hergestellt und finden nahezu ausschließlich Verwendung bei Anhängern der dunklen Seite. Auch hier sind sämtliche Färbungen von blassrot bis blutrot denkbar. (3)
Violetter Kristall: Diese Kristalle sind relativ selten vertreten und jemand, der einen solchen findet, kann sich glücklich schätzen. Zur Zeiten des Großen Galaktischen Krieges waren diese Kristalle häufiger vertreten, wobei eine künstliche Herstellung nicht auszuschließen ist, da besonders Lichtschwerter von Nutzern der dunklen Seite eine derartige Färbung aufwiesen. Auch hier geht die Art der Färbung von blasslila bis dunkelviolett. (2) Oranger Kristall: Auch diese Kristallart ist zumeist künstlich erzeugt und wird von Machtnutzern verwendet, die der dunklen Seite zwar zugewandt, ihr aber nicht verfallen sind. Nicht zu verwechseln ist er mit den gelblich-orangen Kristallen des Jedi-Wächters, die natürlich vorkommen. (2)
Weißer Kristall: Dieser Kristall, auch Eiskristall genannt weist eine vollkommen weiße Färbung auf. Seine Herkunft ist unbekannt und er gilt als der seltenste Kristall überhaupt. Somit ist es nahezu ausgeschlossen einen solchen Kristall jemals zu finden. (0)
Schwarzer Kristall: Es gibt unbestätigte Gerüchte über diese Kristalle, die eine gänzlich schwarze Klinge erzeugen können. Bisher hat man nur Kristalle gefunden, die allenfalls auf Emotionen des Anwenders reagieren und den Kern verdunkeln. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass mächtige Sith-Alchemie einen solchen Kristall künstlich schaffen kann. (0)
Viridianischer Kristall: Dieser seltene Kristall erzeugt eine silbrig-grüne Klingenfarbe und wird meist von Meistern oder mächtigen Sith getragen, als Verdeutlichung ihres Ranges. Es ist unwahrscheinlich, dass man in der Natur auf einen solchen Kristall trifft. (1) In den Kristallhöhlen auf Dantooine und Ilum, die die Hauptsammelquelle für Lichtschwert-Kristalle bilden, finden sich vor allem blaue, gelbe und grüne Kristalle.
Fokussierkristalle
Fokussierkristalle ändern die Beschaffenheit der Klinge eines Lichtschwertes und werden vor allem verwendet, um den persönlichen Vorlieben eines Lichtschwert-Nutzers gerecht zu werden.
Bondar-Kristall: Dieser Kristall wird aus Asteroiden in der Umlaufbahn Alderaans abgebaut. Der erzeugte unbeständige Energiestrahl hat eine betäubende Wirkung. (3)
Rubat-Kristall: Rubate findet man meistens auf den Planeten Dromund Kaas und Phemis. Sie erzeugen eine gut sichtbare und einfach zu führende Klinge und sind deshalb auch für Padawane geeignet, da sie sich leicht auf die Klinge konzentrieren können. (3)
Damind-Kristall: Der Damind ist nach dem Wüstenplaneten Daminia benannt, auf dem er gefunden werden kann. Er erzeugt einen etwas breiteren und längeren Energiestrahl als beispielsweise ein Rubat-Kristall. (3)
Velmor-Edelstein: Die Velmorite werden auf dem gleichnamigen Planeten abgebaut und erzeugen einen sehr feinen Strahl, welcher die Handhabung des Lichtschwertes vereinfacht. (3)
Nextor-Kristall: Diese Art Kristall stammt aus den Bergen auf dem Planeten M'haeli. Nextor-Kristalle erzeugen einen unbeständigen aber überraschend starken Energiestrahl. (3)
Dragit-Kristall: Ebenso wie die Nextor-Kristalle stammt auch der Dragit-Kristall vom Planeten M'haeli. Einmal eingebaut wird die Klinge des Lichtschwertes äußerst heiß und sie verursacht einen ohrenbetäubenden Lärm. (3)
Firkrann-Kristall: Bei dem Firkrann-Kristall handelt es sich um einen schweren Kristall, der von den Eingeborenen auf Rafa V abgebaut und veräußert wird. Er lädt die Klinge eines Lichtschwertes mit elektrostatischer Energie, welche für Droiden und Geschütze verheerend ist. (3)
Ruusan-Kristall: Diese Kristalle stammen vom gleichnamigen Planeten im mittleren Rand und können einem Jedi helfen, sich auf die Macht zu fokussieren, welches sie besonders nützlich für machtverbundene Kampfstile macht. (3)
Kasha-Kristall: Dieser Kristall wird besonders von Cereanern zur Meditation eingesetzt. In einem Lichtschwert erhöht er die Konzentration des Trägers. (2)
Sigil-Kristall: Dieser teure Kristall wird im gleichnamigen System abgebaut und erzeugt einen besonders hellen Strahl, der Gegnern schwere Verbrennungen zufügen kann. (2)
Opila-Kristall: Kristalle dieser Art findet man nur in den Asteroidenfeldern des Fyrth-Systems. Beim Einsetzen in ein Lichtschwert entsteht eine intensive und ungewöhnlich heiße Klinge. Opila-Kristalle eignen sich für die Weiterverarbeitung zu Jenruax-Kristallen. (2)
Jenruax-Kristall: Dieser Kristall entsteht aus einem weiterverarbeitetem Opila-Kristall und gilt als einer der reinsten Kristalle der Galaxis. Sein Einbauen ins Lichtschwert ermöglicht eine sehr schnelle Verwendung der Klinge, was ihn besonders für das Abwehren von Blasterfeuer oder geschwindigkeitsbetonte Lichtschwert-Stile nützlich macht. (2)
Luxum-Kristall: Der Planet Ambria war lange Zeit in der Hand der dunklen Seite, bis der Jedi-Meister das Böse bis zum Natth-See zurück drängte. Seitdem wird dieser mächtige Kristall per Meditation aus den Tiefen des verdorbenen Sees gefördert. Sein Einsetzen in ein Lichtschwert lädt die Waffe mit Ionenenergie auf, was das Lichtschwert vor allem gegen Droiden effektiv macht. (2)
Eralam-Kristall: Diese Kristall-Art wurde ursprünglich auf dem dritten Erai-Mond abgebaut, bis die Sith die dortigen Minen zerstörten. Seitdem werden diese Kristalle immer seltener. Sie eignen sich hervorragend für Lichtschwerter, da sie die Effektivität der Klinge verstärken. (2)
Upari-Kristall: Dieser Kristall wird fast außsschließlich im Orbit von stark bewaldeten Planeten abgebaut. Trotz seiner spröden Konsistenz ist er sehr vielseitig und vor allem für Jedi-Meister geeignet. (2)
Krayt-Drachen-Perle: Diese runde Perle mit lichtbrechenden Eigenschaften findet man manchmal in der Speiseröhre eines Krayt-Drachen auf Tatooine. Dies machte die Tiere zu einem beliebten Jagdziel, weshalb es jetzt nur noch wenige von ihnen gibt. Wird die Perle als Fokussierkristall genutzt, verstärkt sie die Energieklinge des Lichtschwertes. (1)
Phond-Kristall: Dieser überaus seltene Kristall wird bei der Herstellung mancher Legierungen freigesetzt. Er erzeugt einen besonders heißen Energiestrahl. (1)
Sapith-Kristall: Diese Art Kristall ist das Ausscheidungsprodukt des mittlerweile ausgestorbenen Volizwurms von Lwhekk. Der Kristall erzeugt einen ungewöhnlich intensiven Lichtstrahl, der die Handhabung des Lichtschwertes vereinfacht. (1)
Qixoni-Kristall: Dieser Kristall entstammt einem Planeten, dessen Sonne vor tausenden von Jahren explodierte. Vor allem Anwender der dunklen Seite können seine Kräfte entfalten. (0)
Pontit-Kristall: Pontite sind überaus selten und kühlen Haut und Geist eines Lichtschwertkämpfers gleichermaßen. (0)
Solari-Kristall: Der legendäre und wohl einmalige Solari ist einer der mächtigsten Kristalle überhaupt. Nur Jedi mit einem reinen Geist und reinem Herzen könnten diesen weiß schimmernden Kristall verwenden. (0)
Thema von Incano im Forum Wissenswertes und RP -...
Im Laufe der Jahre entwickelten die Jedi eine Vielzahl von Kampfformen im Umgang mit ihrem Lichtschwert. Hier werden sämtliche Formen aufgelistet, ihre Anwendungsbereiche, ihr Schwierigkeitsgrad, ihre Stärken und Schwächen.